Wien-Derby: Fink fordert Stadionverbot für Rapid

Es gibt Derbys, die aus gutem Grund Eingang in die Geschichtsbücher finden. Das 325. Wien-Derby zwischen Rapid und Austria ist zwar auch historisch, gehört aber bedauerlicherweise nicht dazu. Das Spiel wurde durch das Verhalten einiger Krimineller, die sich selbst wohl als Anhänger von Rapid bezeichnen, zum Skandal. Drei Mal musste Schiedsrichter Rene Eisner die Partie unterbrechen und die Mannschaften in die Kabine schicken. Nach dem Spiel sollte er erklären, dass die Partie kurz vor dem Abbruch gestanden habe. Austria-Coach Thorsten Fink fand deutliche Worte.

Austria-Spielmacher muss mit blutender Wunde spielen
Die Szene der Partie, die 1:1 enden sollte, ereignete sich in der fünften Minute: Bei einer Ecke für die Veilchen prasselten Feuerzeuge und Jägermeister-Flaschen, die in Stadien wirklich nicht erlaubt sein sollten, auf Austrias Mittelfeldspieler Raphael Holzhauser. Leider fand eines der Geschosse sein Ziel. Fortan spielte er mit einer blutenden Wunde. Bei Ecken mussten die Austria-Spieler mit Sonnenschirmen vor weiteren Geschossen geschützt werden. Es sei schade, „dass dies in Österreich noch immer notwendig ist“, kommentierte Fink nach der Partie. Holzhauser selbst schimpfte, dass sich die sogenannten Fans alles erlauben dürften. Es gebe keine Konsequenzen!

Fink fordert Stadionverbot für Rapid
Fink ist der Ansicht, dass es inzwischen einfach zu viel sei und Rapid doch Konsequenzen spüren müsse. In Deutschland würde es in einer solchen Situation nur eine Maßnahme geben, nämlich ein Stadionverbot, wütete der Veilchen-Coach nach dem Abpfiff. Tatsächlich ist es nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, dass der Rapid-Fanblock unangenehm auffällt. Im August des letzten Jahres ereigneten sich innerhalb von einer Woche zwei vergleichbare Vorfälle. Damals gab es keine Sanktionen. Dieses Mal könnte es jedoch anders werden. Der Aufschrei im Angesicht des blutenden Holzhauser, der tatsächlich nichts getan hat, um die Rapid-Fans zu provozieren, war einfach zu groß. Selbst Rapid-Legende und aktueller ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel forderte, dass es jetzt „konkrete Maßnahmen“ geben müsse.

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