Wolfsberger AC: Die Überraschung in Österreich

Coach Christian Ilzers Idee für den AC ist klar: Er setzt viel Wert auf eine körperliche Spielweise, seine Männer sollen kompakt gegen den Ball arbeiten, Standardsituationen sind genauso wichtig wie direktes Spiel bei eigenem Ballbesitz. Bisher ist der Weizer der erfolgreichste WAC-Trainer der Bundesliga-Geschichte: Pro Partie holt er 1,5 Punkte. Die Stichprobe ist aber noch gering. Bisher stehen lediglich 19 Spiele in den Büchern. Für seine Spielidee setzt Ilzer auf eine 4-4-2-Formation mit Raute. Im Herbst des letzten Jahres spielte Wolfsberg einen direkten Fußball. Es sollte so schnell wie möglich nach vorne gespielt werden. Im eigenen Verteidigungsdrittel wurden hierfür die wenigsten Pässe gespielt – dafür in der gegnerischen Hälfte umso mehr (62 Prozent). Der Schein trügt aber auch ein wenig: Immerhin wurden mit 612 langen Bällen die meisten in der Österreichischen Bundesliga gespielt. Auch die eigenen Sequenzen sind meist sehr gering, liegen sie doch nur bei 6,3 Sekunden. Nur vom LASK und St. Pölten wird dieser Wert unterboten. Eine der größten Offensivstärken sind Kopfbälle. So erzielte der WAC ganze neun Kopfballtreffer – Höchstwert in der Bundesliga. Auch gaben sie die meisten Schüsse mit dem Kopf ab (64). Aber nicht nur bei Standardsituationen ist das Kopfballspiel ein wichtiges Element. Aus dem Spiel heraus erzielten die Kärntner vier ihrer neun Kopfballtore.
Nicht nur die Offensive hat ihre Glanzpunkte, auch die Defensive kann sich durchaus sehen lassen. In 18 spielen blieb der Wolfsberger AC siebenmal ohne Gegentor. Lediglich von St. Pölten wird dieser Wert noch übertroffen (neunmal zu null). Das Erfolgsrezept für die stabile Defensive ist das frühe Attackieren des Gegenspielers. In der Saison eroberten sie schon 83 Bälle, wenn das Spielgerät innerhalb eines Radiusses von 40 Metern um den gegnerischen Strafraum herum war. Nur RB Salzburg und LASK hatten noch mehr hohe Balleroberungen.

Alles über Liendl

Der Erfolgsgarant für den WAC ist Michael Liendl. Mit 33 Jahren spielt der Offensivakteur eine herausragende Saison. An 55 Prozent der Tore der eigenen Mannschaft war Liendl beteiligt. Sieben Tore und neun Vorlagen stehen in den Büchern. Wenn der WAC triumphiert, hat meist Liendl seine Füße im Spiel.

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